So sah man in Mühlhausen das Spiel der 1. Hauptrunde um den Thüringen Pokal

Michael Meyer, der in der 1. Halbzeit noch kassierte, um sich dann dem Pokalspiel zuzuwenden, sah die Partie zwischen seinem FC Union und dem FC Einheit Rudolstadt so:

Als Außenseiter teuer verkauft

Fußball-Landespokal: Gastgeber FC Union Mühlhausen nutzt gegen Oberligist Rudolstadt zwei dicke Chancen nicht

Mühlhausen Der FC Union Mühlhausen hat in der ersten Runde des Fußball-Landespokals eine Überraschung verpasst. Gegen den favorisierten Oberligisten FC Einheit Rudolstadt kämpfte der Landesklässler auf eigenem Platz zwar tapfer, musste sich am Ende aber mit 0:2 (0:1) geschlagen geben.

Schon nach der Auslosung empfanden die Kreisstädter die von vielen als lukrative Paarung gegen einen der fünf überregional agierenden Kontrahenten zugewiesene Begegnung nicht als das Traumlos. Lediglich 130 zahlende Zuschauer wollten die Mühlhäuser Pflichtpartie gegen die zwei Klassen höher spielenden Rudolstädter verfolgen, eine kleine, 25 Fußball-Fans umfassende stimmungsvolle Einheit-Fangemeinde inklusive.

Die sahen eine beidseitige Abtastphase, in der die Schützlinge von Gästecoach Holger Jähnisch um Spielkontrolle bemüht waren. Doch für das erste Raunen der Unioner Fans sorgten die Platzherren nach zwanzig Minuten, als nach einer Flanke von der rechten Seite der 17-jährige Jerome Petereit aus fünf Metern Rudolstadts Keeper Maurice Geenen nicht überwinden konnte, ihn zentral anschoss.

„Das war ein erster Big Point für uns. So einen musst du mal machen, wenn du ein favorisiertes höherklassiges Team in Bedrängnis bringen willst“, trauerte Unions Trainer Andreas Seipel der großen Chance hinterher. Wie es geht, zeigte den Mühlhäusern Einheits Offensiv-Dauerbrenner Marco Riemer. In seiner zehnten Rudolstädter Saison steuert der Mannschaftskapitän seine persönliche 100-Tore-Marke an.

Riemer nutzte mit seiner Direktabnahme nach einer schönen Kombination über die linke Seite eine Unaufmerksamkeit der Union-Deckung zur 0:1-Pausenführung (28.).   Die hatte auch in der Folgezeit Bestand, weil Youngster Petereit Rudolstadts Keeper Geenen bei seinem Eins-gegen-eins-Duell erneut nicht überwinden konnte.

„Der Junge hätte sich heute in Unions Chroniken ballern können. Aber kein Vorwurf“, nahm Mühlhausens Mittelfeldstratege Toni Jurascheck seinen jungen Teamkollegen in Schutz.

„Ich hätte mir gewünscht, dass meine Truppe in einigen Phasen nicht so gehemmt aufgetreten wäre. Sie sagen zwar, dass sie keine Ehrfurcht vor dem Gegner gehabt hätten, aber dann muss man das mit Körpersprache und Entschlossenheit in der Defensive und vor dem gegnerischen Gehäuse auch zeigen“, sah Seipel durchaus noch Verbesserungspotenzial.

Es blieb in Hälfte zwei dennoch spannend, auch wenn den Gästen durch Mittelfeldakteur Ron Wachs per Kopfball nach einer Rupprecht-Flanke ein schnelles 0:2 gelang (49.). Die Unioner hatten zehn Minuten daran zu knabbern, wurden dann jedoch wieder stärker, ließen die Gäste zu weniger gefährlichen Aktionen kommen.

Stattdessen sorgte Tom Fränkel mit seinem zur Ecke abgewehrten Zehn-Meter-Schuss für Entlastung (58.). Es war der Auftakt zu einer Reihe verheißungsvollen Strafraumszenen, vor allem nach Eckbällen. Doch es fehlte hier die Durchschlagskraft, wie auch später bei Christoph Steins verunglücktem Schuss nach einer Flanke von rechts durch Maximilian Hottop (77.).  So blieb es letztlich beim 0:2.

„Wir haben unsere Pflichtaufgabe erfüllt und sind gegen engagierte Mühlhäuser weitergekommen. Ich hätte mir mehr schon eigene Chancen und zwei Tore mehr gewünscht, um es nicht so lange spannend zu halten“, bilanzierte Rudolstadts Trainer Holger Jähnisch.

„Wir sind nach dem Verlauf enttäuscht. Der Gegner hat uns nicht abgeschossen, war uns nicht so weit überlegen, wie man es erwarten konnte. Sie haben zwei individuelle Fehler von uns ausgenutzt, das war der Unterschied“, empfand Mühlhausens Mittelfeldmotor Toni Jurascheck derweil das frühe Cup-Aus als vermeidbar. Union und der Pokal – eine richtige Liebesbeziehung ist das bisher nicht.

Fotos: Achim Freund

F.d.R. Hartmut Gerlach

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