FC Einheit Rudolstadt – VfL Halle 96 1:2 (0:2)

Starke Hallenser bringen der Einheit die erste Niederlage bei

Die auf fünf Positionen gegenüber der Vorjahresstartelf veränderten Hallenser, die gleich zwölf Neue verpflichteten und mit Glück die Oberliga hielten, zeigten diesmal jedoch auf Anhieb, dass sie in Rudolstadt etwas mitnehmen wollten. Sie begannen mit viel Druck und sorgten dafür, dass die FC-Deckung vom Start weg hochkonzentriert sein musste. Zwar ebbte der Anfangselan für etwa zehn Minuten ab, was auch Trainer Dieter Hausdörfer in der Pressekonferenz monierte, aber dann war Max Bresemann gleich zwei Mal gefordert. Zunächst klärte er im Herauslaufen (23.), wenig später scheiterte Jegor Jagupov an ihm (29.). In einigen anderen Situationen konnten sich die Rudolstädter noch in die Schüsse werfen und sie abblocken. Im Gegenzug war für Marco Riemer, der plötzlich auf rechts frei war, der Winkel zu spitz, um erfolgreich zu sein (30.).

Noch vor der Pause dann der Doppelschlag der 96er. Zunächst jagte Jagupov das Spielgerät nach einem Doppelpass über die rechte Seite mit anschließender präziser  Flanke technisch perfekt in die Maschen (36.). Vier Minuten darauf reagierte bei einer gewissen Konfusion in der Hintermannschaft der Einheit Exauce Bokunyungu am schnellsten und netzte ein. Mit einem weiteren Hochkaräter für den VfL endeten die ersten 47 Minuten, die die Trainer so sahen: Dieter Hausdörfer:„Wir haben die positive Aggressivität von Rudolstadt ein Stück weit weggenommen und richtig guten Fußball gespielt. Die Führung war auch verdient.“

Holger Jähnisch: „In der entscheidenden Phase der 1. Halbzeit haben wir so ein wenig die Halbräume hergeschenkt. Natürlich wussten wir, dass Halle in dieser Saison wesentlich besser aufgestellt ist und fußballerisch komplett ist.“

Mit Wiederbeginn hätte die berühmte Krähe für den Gastgeber gleich drei Mal „tot sein können“. Aber Max Bresemann wuchs über sich hinaus und entschärfte die glasklaren Möglichkeiten der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt  mit tollen Paraden (46., 48., 48.). Hausdörfer war darüber natürlich nicht amüsiert.

Die überragenden Abwehrtaten ihres Keepers schienen die Hausherren zu beflügeln. Nun eroberte sich die Einheit ein Gleichgewicht und war bei einem Freistoß von Maximilian Schlegel dem Anschluss nahe. Aber Phillip Stark boxte den Schuss aus dem Winkel (51.). Auch das nächste Schlegel-Geschoss wurde vom Gästeschlussmann stark pariert.„Wir haben das Ganze im Gegensatz zum letzten Jahr reaktiv stabil wegverteidigt“, freute sich der VfL-Coach.

Nach einer gewissen Zeit war auch Halle, das nun verstärkte auf schnelle Kontor setzte, wieder am Zuge, aber der kopfballstarke Mykyta Shevtsov verfehlte das Ziel (64.).

Zum Ende hin wurde es noch einmal spannend, weil Riemer per Kopf einen Schuss von Schlegel reaktionsschnell abfälschte (86.). Doch mehr gelang der Einheit trotz aller Bemühungen nicht. So musste man gegen eine starke, neuformierte Mannschaft vom VfL 96 die erste Niederlage in der noch jungen Saison hinnehmen.

Dieter Hausdörfer war mit dem Sieg als auch dem Auftreten seiner Mannschaft sehr zufrieden. Das betreffe sowohl die ersten 70 Minuten, wo man spielerisch überzeugen konnte, als auch die Druckphase der Rudolstädter.

Das Resümee von Holger Jähnisch fällt so aus: „Halle hat robust und stabil in der Defensive gespielt. Wir haben nicht so recht in unser Spiel gefunden. Leider kam der Anschluss zu spät. Wir waren dran, aber es hat nicht sollen sein. Wir müssen die Grundordnung über längere Zeit beibehalten. Zudem müssen wir mutiger auftreten und mehr miteinander Fußball spielen.  Das haben wir in der 2. Halbzeit getan. Die Gäste werden in diesem Jahr deutlich besser als 23/24 spielen.“

Der junge Unparteiische verteilte in einem zwar kampfbetonten, aber nie ausufernden Spiel übrigens gleich zehn Gelbe Karten (RU: 4; Halle: 6) sowie zwei für die Bank der Platzelf. Das schien nicht nur manchem Zuschauer ein Stück weit übertrieben.

Die Statistik

VfL Halle 96

Stark, Arzumanian, Jagupov, Cabral, Shevtsov, Lubsch, Soares, Bölke (90.+3 Korngiebel), Borval (63. Shubitidze), Racine, Bokunyungu (90.+3 Hensen), Jagupov (86. Petraj)

FC Einheit

Bresemann, Giebel, Siegel, Floßmann, Schlegel, Shoshaj (57. Biregey), Riemer, Krahnert, Ruprecht (78. Ensenbach), Rühling (78. Hornik),  Wachs (57. M. Baumann)

Schiedsrichter: Oskar Lämpel, Zuschauer: 136

Torfolge: 0:1 Jegor Jagupov (36.), 0:2 Exauce Bokunyungu (40.), 1:2 Marco Riemer (86.)..

Hartmut Gerlach

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